was ist normal?

“So, wie es ist, ist es nicht normal, nicht gut. So sollte es nicht sein. Wenn es nur wäre, wie es sollte, dann hätte ich Zufriedenheit, Sinn und Einsatzbereitschaft, dann würde mir meine Arbeit Spaß machen. Aber das wird leider verhindert…” Mit solchen und ähnlichen Beschwerden kommen Klienten in´s Coaching oder Mitarbeiter zu ihrem Chef oder einfach Arbeitnehmer nach Hause.

Aber wer sagt eigentlich, dass all die Zwischenzustände zwischen “richtig schlecht” und “optimal” nicht dazu gehören dürfen zu unserem Leben und unserem Berufsleben? Vielleicht ist der mangelhafte Zustand, die schlechte Kommunikation, die Ineffizienz, die Fehlerquote, etc. ja genau der Grund für die Existenz Ihrer Stelle… oder zumindest Teil Ihrer Aufgaben… Vielleicht macht es ja gar keinen Sinn darunter zu leiden, dass es nicht optimal läuft…  Wer das, was ist, und wie es ist ablehnt, befindet sich in einer permanenten Realisierung von Ent-Täuschung.

Wer den aktuellen Zustand als Teil des Ganzen – als kleinen Schritt von einer großen Wandergruppe – annimmt im Sinne von Annehmen,  hat mehr positive Energie für die Entscheidung zwischen Lassen und Ändern und kann seinen Einsatz als sinnvoll ansehen und ist immer noch weit genug davon entfernt, den aktuellen Zustand gut finden zu müssen.

An welchem (inneren) “Normalzustand” orientieren Sie sich im Berufsleben?

Welche Vorstellungen über Rahmenbedingungen, Managemententscheidungen, Qualität und Ihre Rolle halten Sie so hartnäckig fest, dass Sie von der Realität immer wieder enttäuscht werden?

Und wie lange wollen Sie daran noch festhalten?