verlorene wertschätzung

Da wir über uns selbst wissen, dass wir grundsätzlich wertschätzend sind, sind es vermeintlich immer die anderen, die nicht wertschätzend agieren. Wir fühlen uns berechtigt, nicht wertschätzend dieser Person gegenüber zu sein, weil wir ein bestimmtes Verhalten von ihr als verletzend oder anderweitig negativ erlebt haben.

Dieses Ursache-Folge-Denken verhindert, dass wir unsere Freiheit und damit auch unsere Verantwortung für die Wertschätzung aus den Augen verlieren.

Wir müssen das Verhalten des anderen nicht gut finden, um in der Wertschätzung zu bleiben. Niemand hält uns davon ab, dem anderen zu unterstellen, dass auch er

  • es nicht so gemeint haben könnte
  • sich selbst unsicher fühlt und einen schnellen oder bequemen Lösungsweg sucht
  • grundsätzlich ein guter Mensch ist.

Unreflektiert glauben wir, dass wir mit dieser Betrachtungsweise unsere Interessen und unsere Würde verlieren. Wer es jedoch bei jemand anderem erlebt, spürt die Größe und Würde, die damit einhergeht, und die konstruktive Wirkung.

Bevor Sie sich das für das nächste Mal moralisch ambitioniert vornehmen, lohnt sich ein verständnisvoller Blick hinter die eigenen Kulissen:

 

Was befürchten Sie – gefühlt – zu verlieren, wenn Sie in der Wertschätzung blieben?

Was müsste für Sie passieren, bevor Sie in diese Größe gehen?